“Aus sportlicher Sicht für die Paralympics qualifiziert aber kaum eine Chance nominiert
zu werden…”
So schaute meine Situation vor mehreren Paralympics aus und das ist wirklich sehr schade,
um nicht zu sagen, ziemlich frustrierend! Denn durch die hart erkämpften Weltranglisten-
punkte im Vorfeld dieser Veranstaltungen, sei es Peking, London oder Rio, habe ich mich
laut internationalen Kriterien des Weltverbandes ITF, jedes mal direkt für dieses einmalige
Event qualifiziert (Top 48 reichte meißtens).
Leider sah es der Deutsche Behinderten-Sportverband (DBS) immer wieder anders, denn
er gibt eine Platzierung unter den Top 20 der Weltrangliste als Nominierungskriterium aus.
Dahinter platziert hat man in deren Augen wohl kaum Chancen auf die Medaillen, denn darum
scheint es leider nur noch zu gehen. Die harte Arbeit eines Spielers im Vorfeld auf dieses große Ziel hin
gerichtet, stellt man leider nicht mehr in den Vordergrund
bzw. es wird nicht honoriert. Vor etlichen Jahren z.B. war ich zum Zeitpunkt der Nominierungen
für Peking auf Platz 21 der Welt, also nur einen Platz über der geforderten Vorgabe! Aber
selbst da sah man keine Notwendigkeit und verzichtete auf meinen Startplatz. Das war schon
ziemlich bitter und ich muss sagen, DER Tiefpunkt meiner Laufbahn.
Das harte Nominierungs-Prozedere hierzulande ist eine Tatsache, die auch bei anderen
Spielern und Trainern verschiedenster Nationen auf Unverständnis stößt. Viele sind für eine
Reformierung und Neuregelung dieser harten Kriterien, denn nur Deutschland setzt sie
so knallhart durch. Die meiste Nationen schicken ihre besten Sportler zu den Paralympics,
sobald sie sich sportlich dafür qualifiziert haben. Meiner Meinung nach gehört es sich so,
dass die besten Sportler eines Landes auch paralympische Athleten sein sollten!
Leider hat sich aktuell vor Tokio nicht geändert, so dass ich wieder nicht dabei bin...